Unser Zelt besteht aus hellbraunem Wolltuch, ist handgenäht und einem Schiffsegel nachempfunden. Die Abmessungen betragen rund 4m mal 4.5m und es kann auf verschiedene Weisen aufgebaut werden: als A-Zelt oder als Kuppelzelt, wenn entsprechende Weiden- oder Haselruten am Aufbauort verfügbar sind. Sichtbare Möbelstücke sind: Ein kleiner Eschenholztisch, drei Eichenholztruhen, ein Hängeregal, Víls Schnitzbank, und diverse Körbe.
Unser gesamter Aufbau nimmt in etwa 5.5m Breite und 6m Tiefe oder umgekehrt in Anspruch je nach Lage der Feuerstelle.
Wir sind Handwerker und stellen gerne einige Handwerksprodukte in unserem Lager aus. Manches davon kann im (Tausch-)Handel erworben werden, in erster Linie wollen wir den Besuchern aber handwerkliche und haushälterische Alltagstätigkeiten näher bringen und erklären gerne, was wir gerade tun. Dabei legen wir weniger Wert auf "Schau" und "Vorführung eines Handwerks", denn wir sind kein Ausstellungsstück im Museum, sondern Teil einer lebendigen Geschichtsdarstellung. Wir tun einfach das, was eben notwendig ist in einer Zeit, wo man sich um alle Aspekte der Versorgung selbst kümmern muss. Das bedeutet aber, dass man sich auch wenn wir kochen gerne zu den Zutaten, deren Herkunft und Zubereitung reichlich Hintergrundinformationen erklären lassen kann. Für überdurchschnittlich interessierte oder zur Klärung von Fundlagenfragen haben wir gerne auch mal ein paar Bücher griffbereit verstaut.
"Vorführungspausen" kennen wir als solche nicht, denn unser Leben als Wikinger beginnt mit Ende des Aufbaus und endet mit dem Abbau des Lagers. Ein Marktbesuch bedeutet für uns eine Auszeit vom modernen Leben mit Verzicht auf moderne Materialien und Utensilien (Ausnahmen: Zahnbürste, ggf. Kamera, Feuerlöscher; natürlich allesamt unsichtbar verstaut). Auch nach Marktschluss und vor Marktbeginn.
Wenn wir nicht gerade mit Kochen oder Erklären beschäftigt sind, sitzt Ása meist am Tisch, wo unsere handwerklichen Erzeugnisse ausgestellt sind und kämmt Wolle oder verspinnt diese, während Víl an seiner Schnitzbank mit dem Bearbeiten von Holz oder Leder beschäftigt ist. Gelegentlich brodelt nebenbei ein Topf mit Essen über dem Feuer, manchmal wird auch etwas genäht oder genadelt.
Wir möchten mit unserem Lager insbesondere innerhalb der "Wikinger-Szene" Impulse zur Gerödel-Reduktion setzen. Warum sollte man beispielsweise ein Bett mitschleppen, wenn man weiß, dass vor Ort Stroh zu bekommen ist? Oder Zeltstangen, wenn auf dem Veranstaltungsgelände Haselsträucher beerntet werden dürfen? Nicht jedes Lager benötigt einen Hammer zum Einschlagen von Zeltheringen und auch Feuerstellen und Kochutensilien kann man gegebenenfalls mit anderen Lagern teilen. Das fördert den Zusammenhalt und den Blick für lokale Ressourcen. Außerdem spart ein leicht beladenes Auto nicht unerheblich Sprit, wenn kein Anhänger voll mit Holzmöbeln hinten dran hängt.