Um diesen Aspekt des Lebens zur Wikingerzeit nachempfinden und nachstellen zu können, beschäftigen wir uns mit der Textilverarbeitung. Dabei wollen wir jeden Schritt in der Verarbeitung von Wolle erkunden – vom Schaf bis zum Stoff. Dies beinhaltet das Reinigen und Kämmen der Rohwolle, das Verspinnen der Fasern zu einem Garn und schließlich das Nähen, Sticken, Nadelbinden oder Weben mit diesem Garn. Je nach Bedarf wird die Wolle zwischendurch mit Pflanzen oder Pilzen gefärbt.
Gemäß Eva Andersson Strand können vier verschiedene Level der Textil-Produktion unterschieden werden. Für Haushalt-Produktion wurden nur die eigenen Bedürfnisse des jeweiligen Haushaltes abgedeckt, Kenntnisse und Fertigkeiten befanden sich auf basalem Level. Die Haushalts-Mitglieder arbeiteten nicht ausschließlich an den Textilien und das Rohmaterial war grundsätzlich verfügbar. Bei der Haushalt-Industrie wurde mehr produziert als gebraucht wurde, obwohl noch immer nicht Vollzeit gearbeitet wurde und Kenntnisse und Fertigkeiten die der Haushalt-Produktion nicht überschritten. Die Käufer versorgten die Textil-Hersteller entweder mit Rohmaterial oder es war im Überfluss vorhanden. Zusätzlich spezialisierte Produktion resultierte in hochqualitativen Produkten, welche als begehrte Geschenke dienen konnten. Spezialisierte Arbeiter mit guten Fertigkeiten arbeiteten in Vollzeit und benötigten die Unterstützung eines Förderers. Das Rohmaterial war von höherer Qualität. In Workshops wurden Textilien direkt für den Markt hergestellt, die Produzenten arbeiteten Vollzeit. Die Gebrauchsgegenstände waren praktisch und standardisiert und die Produktionsmenge hoch, um den großen Bedarf decken zu können.
Egal, auf welchem Level sich die Textilproduktion befand, gewisse Schritte mussten immer gemacht werden, bevor das Textil fertig war. Mit diesen Schritten beschäftigen wir uns; auf den Märkten und dieser Seite stellen wir jene Schritte dar, mit denen wir uns schon auseinandergesetzt haben.
Das Rohwoll-Vlies umfast alles, was beim Scheren des Schafes anfällt. Inklusive Insekten, Flora und Stallboden.
Beim Kämmen werden die Fasern für das Spinnen vorbereitet.
Mit der Handspindel wird aus der Wolle ein Faden.
Nach dem Spinnen kann das Garn auf einer Haspel zum Strang gewickelt werden.
Verschiedene Kleidungsstücke werden mit dieser alten Technik hergestellt.
Schließlich werden Stoffstücke zu Kleidern genäht.