Wir freuen uns, wenn wir Marktbesuchern etwas Neues erzählen oder beibringen können. Umso mehr freuen wir uns auch, wenn neue, interessierte Leute den Einstieg in das Thema “Frühmittelalter-Reenactment” suchen oder bereits mit einer anderen Darstellung Erfahrene in unsere Epoche wechseln möchten.
Die Herren brauchen erstmal nur eine Hose, Tunika, Schuhe und Gürtel. Wenn es kälter wird, sollte ein Umhang dazukommen.
Die Damen brauchen ein Unterkleid, Schuhe und Gürtel. Wenn es kälter wird, hilft zunächst ein Umhang.
Wenn Interesse am Weiterführen des Hobbies besteht, sollten eine Wolltunika (und evtl. -hose) für die Herren und – je nach angestrebter Darstellung – ein langes Wollkleid oder ein Hängerock inklusive Schalenbroschen für die Damen her. Gestrickte Socken werden durch nadelgebundene ersetzt.
Wer selber schneidern möchte, fängt am Besten mit der untersten Kleidungschicht (Leinen) an und fertigt erst später die ganzen schicken Überschichten. Leinenklamotten und Umhang ist eine historisch belegbare Kleidungsweise, während Wollkleidung auf nackter Haut eher weniger getragen wurde (der geneigte Experimental-Archäologe weiß, warum).
Dass nicht jeder selbst schneidern kann oder möchte, ist uns allen bewusst. Dennoch haben wir hier einen Mindestanspruch, den wir gerne auch bei Neulingen wahren möchten: Leonardo Carbone ist kein Wikinger-Ausstatter! Es gibt auf Frühmittelaltermärkten manchmal sehr schöne wikingertaugliche Kleidungsstücke zu kaufen und oftmals bewegen sich einfache Kleidungsstücke durchaus im erschwinglichen Rahmen. Auch sind wir Horden-intern gerne an Tauschgeschäften interessiert, d.h. wenn du nicht nähen, aber Möbel bauen kannst, dann lässt sich da immer was einrichten. Für den ersten Marktbesuch können wir vielleicht auch mit einigen Leih-Kleidungsstücken aushelfen.
Wer sich gehobener kleiden möchte, sollte dennoch ein zweites Outfit zum Arbeiten/Kämpfen/Rumlümmeln haben.
Immer daran denken: auch wenn tagsüber die Sonne bei 40°C brennt, kann es Abends schnell kalt werden! Dazu kann man sich aber auch unter der Gewandung warme Wollunterwäsche o.Ä. anziehen, bis eine wärmende Gewandung vorhanden ist, das sieht eh keiner. Oder man muckelt sich eben in seinen authentischen 1.5×2.5m Vaðmál-Umhang…
Viele Märkte wollen Alex, Sahara und Co. nicht sehen, davon sollte man also die Finger lassen. Kurzum: Willste ordentlich mitmachen, lass die Pfadfinderdinger wo sie sind.
Strohsack, Felle, Wolle (nachweisbar bequem!). Wenn’s niemand zu Gesicht bekommt, geht nachts auch ein Schlafsack. Den dann aber bitte tagsüber verstauen oder das Zelt zu lassen. Wenn das Zelt zu bleibt, ist auch ein Ballparadies völlig in Ordnung. Wenn nicht, dann bitte auch kein Feldbett, Luftmatratze und anderes neuzeitliches Gedöns.
Machen wir zusammen! Doch einen Löffel aus Holz oder Horn, Schüssel/Teller aus Ton oder Holz solltest du selbst haben. Ein kleines Messerchen und Becher wären auch gut. Holz- und Tonbecher sind super, für Hornbecher und Hörner ist die Fundlage eher mäßig. Aber keiner wird was sagen, wenn Du deinen Met aus dem Rinderhorn trinkst. Vorausgesetzt, alle kriegen was ab. Versteht sich von selbst.
Was wir kochen: Die Ernährungsphilosophie unserer Mitglieder reicht von karnivor bis vegetarisch. Das versuchen wir mit dem nachweisbaren (oder zumindest plausiblen) Nahrungsmittelspektrum unserer Epoche in Einklang zu bringen. Das gekochte Essen wird meistens ,,modular” zubereitet (,,jeder packt sich seine eigenen tierischen Produkte rein”) und nebenbei sorgt jeder für seine eigenen ,,Snacks”.
Wir haben eine Liste von Lebensmitteln, die auf keinen Fall während der Marktzeiten sichtbar sein sollten. Dafür steht aber immer eine Schüssel mit (auch getrocknetem) Obst, Nüssen, Brot und Wasser für alle bereit. Letzteres sollte bitte immer reichlich konsumiert werden.
Für den ersten Marktbesuch reicht eigentlich eine Schlafmöglichkeit und die Kleidung am eigenen Leib. Danach sollten aber folgende Gegenstänge ins Auge gefasst werden: