Helen Clarke, Kristina Lamm
Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie, 2017
Mit "Helgö revisited" bieten die Autoren einen Überblick über alle archäologischen Arbeiten, die bisher über diese Insel im Mälarsee in Mittelschweden durchgeführt wurden. Indem sie die Informationen aus allen Publikationen über die Siedlungen, Werkstätten, Kultstätten und Friedhöfe auf der Insel sammeln und in einen größeren Zusammenhang bringen, schaffen sie ein lebendiges Bild ihrer Geschichte zeichnen. Sie porträtieren und diskutieren auch, wie sich die wissenschaftliche Meinung zu dieser Stätte und die Sichtweise auf bestimmte archäologische Konzepte mit Verbindungen zu Helgö im Laufe der Zeit verändert haben. Die Arbeit wird ergänzt durch die Aufzeichnungen von Feld-Notizbüchern und Jahresberichten (Anhang A) und einer englischen Zusammenfassung von "Helgö, stolphål blir hus" ("Helgö, Pfostenlöcher werden Häuser") von Per Frölund und Hans Göthberg 2011, und "Hus på Helgö"("Häuser auf Helgö") von Hans Göthberg 2015 (Anhang B).
Die Geschichte von Helgö beginnt in der Späten Bronzezeit / Frühen Eisenzeit als Ort kultureller Praktiken. Während der Späten Römischen Eisenzeit und der Frühen Völkerwanderungszeit hat sich der Ort langsam vergrößert, bis er in der Späten Völkerwanderungszeit den Charakter einer größeren Siedlung hat, mit einer beträchtlichen Werkstattproduktion. Die Produkte, die Helgö verließen, enthielten Alltagsgegenstände wie Werkzeuge aus Eisen, der Schwerpunkt lag jedoch auf Schmuck aus Gold, Silber und Bronze. Einige Glasperlen wurden ebenfalls hergestellt. Das Ausmaß der Produktion betonte Helgös Abhängigkeit von der umliegenden Landschaft für Rohstoffe.
Während der Vendelzeit nahm die Produktion von feinem Schmuck ab, bis sie auf Eisenverarbeitung und Perlenherstellung reduziert wurde. Gebäude veränderten den Charakter, einige wurden verlassen, andere wieder beseidelt. Die Kultstätte, die im Laufe der Jahrhunderte benutzt wurde, wurde schließlich in der Wikingerzeit aufgegeben und die wichtigste wirtschaftliche Tätigkeit war die Landwirtschaft. Aufgrund der Landhebung hatte sich die Küstenlinie stark verändert, so dass die natürlichen Häfen nicht mehr geeignet waren. Die Buchten wurden für die Handelsschiffe der Zeit zu flach, und die neu entstehende Stadt Birka mit besseren Häfen und einer völlig anderen Form der Organisation übernahm Helgös Funktion als strategisch wichtiger Ort entlang der Handelswege.
Obwohl die Wikingerzeit in der Geschichte Helgös nur ein kleineres kapitel darstellt und die Bedeutung für das Mälartal bis dahin abgenommen hatte, sollten Menschen, die sich für die Wikingerzeit in Schweden interessieren, dennoch über den Kauf dieses Werkes nachdenken. Es bietet einen schönen Überblick über Helgös Geschichte und gibt Einblicke in die Entwicklung der Region vor der Gründung von Städten wie Birka und später Sigtuna. Es kann ein wichtiges Instrument sein, um die Geschichte Mittelschwedens und den späteren Aufstieg der ersten Städte des Landes zu verstehen. Wenn man einen bestimmten Zeitpunkt verstehen will, sollte man sich immer ansehen, wie sich die Dinge zu diesem Punkt hin entwickelt haben.
Vor kurzem ist östlich von Ribe ein neuer wikingerzeitlicher Goldschatz gefunden worden. Der Schatz besteht aus 155-160 Stücken aus Gold, Silber und Blei.
Im Rahmen der Ausstellung "Odin, Thor und Freyja - Skandinavische Kultplätze des 1. Jahrtausends n. Chr. und das Frankenreich", veranstaltet vom Archäologischen Museum Frankfurt und dem Dänischen Nationalmuseum Kopenhagen, finden mehrere Führungen statt, die einen bestimmten Aspekt beleuchten. Wir besuchten eine davon - "Frauen (und Frauenbilder) im heidnischen Norden und auf dem christlichen Kontinent" von Dr. Petra Hanauska.
Bevor hier von unserem ersten Mal im Ribe Vikingecenter berichtet wird, gibt es ein kleines Zwischenspiel in Form von Bildern aus dem National Museum of Scotland...
Einer meiner lieblings-Wikinger/SCA-blogs hat gestern etwas wirklich praktisches gepostet. Es ist eine Übersicht über die Häufigkeit gewisser Gewebe (Tuchbindig, Köper, Diamantköper etc.) in wikingerzeitlichen Textilien aus Skandinavien. Schlechte Nachrichten für alle Liebhaber des Fischgrat: Hört auf, es so viel zu benutzen.
Euch mögen die Neuigkeiten vielleicht auch schon unter die Augen kommen sein: Alt-Arabische, oder um genau zu sein, Kufische Lettern wurden in Brettchenbändern aus Schweden entdeckt. Falls dies stimmt, könnte es ganz interessante Folgen haben...
Nachdem wir von userer Sommertour zurückgekommen sind, bin ich zufällig über diese Meldung von bekifften Wikingern bei L'anse aux Meadows gestoßen. Kann es denn wahr sein? Lasst es uns überprüfen...
Der erste deutsch-dänische Frieden wurde wohl zwischen Franken und Wikingern geschlossen. Und das gar nicht mal so weit weg von unserem derzeitigen Wohnort.