Folgende Rezensionen geben einen kurzen Abriss über eine Auswahl der von uns verwendeten Literaturquellen. Aufgeführt sind an dieser Stelle nur “echte”, also gedruckte Bücher. Online auffindbare Quellen sind unter Quellen verlinkt.

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Ibn Fadlan and the Land of Darkness Arab Travellers in the Far North

(Früh-)Mittelalterliche Berichte arabischer Schriftsteller über den Norden

Rezension

Das Buch beinhaltet spärlich kommentierte Übersetzungen auf Englisch diverser arabischer Schriftsteller, die über Osteuropa – aus ihrer Sicht der ferne Norden – berichteten. Die Informationen über die diversen Stämme, deren Handelsbeziehungen und Kultur stammen sowohl aus eigener Erfahrung als auch durch Berichte aus zweiter oder dritter Hand. Neben dem ausführlichen Bericht Ahmad ibn Fadlans von 921/922 und Abu Hamid al-Andalusi al-Gharnatis 1130-1155 sind diverse Ausschnitte von Schriften weiterer Araber jener Zeit enthalten. Ausführliche Details der wichtigsten Autoren werden in der Einleitung gegeben, doch vor jeder Textpassage eines neuen Autors findet sich eine kurze Zusammenfassung zur jeweiligen Person. Das Buch wird durch eine handvoll Karten und einen übersichtlichen Appendix mit Erläuterungen ergänzt.

Der Inhalt ist besonders für Darstellungen aus dem schwedischen Raum sowie für Rus- und Slawendarstellungen sehr interessant. Die wichtigsten Informationen, die in den Berichten angegeben werden, handeln um Religion, Handel und friedlichen oder kriegerischen Beziehungen der diversen Stämme untereinander. Was das Buch ganz besonders macht, ist, dass es auch dem Ungelehrten die historischen Quellen zu einer Zeit und einem Gebiet offenbart, über die nur wenige zeitgenössische Dokumente berichten.


Kvinner i Vikingtid

verschiedene Aspekte zur Frau in der Wikingerzeit

Rezension

Welchen Symbolwert haben Schlüssel als Grabbeigabe in Frauengräbern? Welche Mitspracherechte hatten die Frauen des neu besiedelten Islands auf dem Þing? Welcher Zusammenhang lässt sich zwischen den Grabhügeln der reichen Frauen Vestfolds und der Landschaft erkennen? Was charakterisierte die Frau im städtischen Birka, was für Frauennamen haben wir überliefert und wie sind diese zusammengesetzt? Wie lange dauert es eigentlich, eine Viborg-Tunika herzustellen, angefangen beim Anbau des Leinens?

Diesen und mehr Fragen widmeten sich diverse Akademikerinnen aus der Wikingerzeit-Forschung. Ihre Artikel sind in ,,Kvinner i Vikingtid” (,,Frauen in der Wikingerzeit”) zusammengefasst. Die Artikel sind auf Englisch oder in verschiedenen skandinavischen Sprachen verfasst (Dänisch, Schwedisch, Norwegisch) und somit teilweise nur für jene gut zugänglich, die mindestens eine der letzteren drei Sprachen lesend beherrschen. Das macht es zuweilen relativ mühselig, an die Informationen zu kommen. Zudem könnten die Abbildungen bedeutend größer sein, häufig sind sie jedoch nur an den Seitenrand gedrängt.

Dennoch lohnt sich die Lektüre sehr. Der Leser erhält Einblicke den den Stand der Forschung zu verschiedenen Themenschwerpunkten und das Wissen zur Rolle und zum Aufgabenbereich der Frau im frühmittelalterlichen Nordeuropa kann bedeutend vertieft werden.

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