Zeitlich und geographisch gegliederter Überblick über die verschiedenen wikingischen Aktivitäten inklusive Kartenmaterial.
Das Ziel dieses 144 Seiten starken Atlas ist es, die Geschichte der Wikingerzeit kartographisch darzustellen. Verschiedene Wege, zu Land wie natürlich zu See, werden übersichtlich dargelegt. Ein großer Fokus liegt dabei auf den kriegerischen Reisen, nicht zuletzt weil ein signifikanter Teil der wikingischen Expansion mit Waffen erreicht wurde.
Thematisch beginnt das Buch in der Vendelzeit und endet mit den Entwicklungen in Skandinavien zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert. Bemerkenswert an diesem Vorgehen ist, dass das "Vorher" und "Nachher" betrachtet, die Wikingerzeit also in ihren weiteren historischen Kontext gesetzt wird. Woraus entstand die Periode, die von Historikern einst "Wikingerzeit" genannt wurde und in der in Skandinavien viele gesellschaftliche Umbrüche geschahen? Wo ging es danach hin, d.h. was entstand widerum aus jener Epoche?
Nach einer Einführung, in der auch das damalige Klima, die Verbreitung gewisser Bräuche und Territorien diverser Großstämme in Kartenform dargestellt sind, geht ein langes Kapitel auf die verschiedenen Raubzüge im Laufe der Jahrhunderte ein. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Britischen Inseln und Westeuropa. Abgesehen davon rückt hier die zeitliche Gliederung in den Vordergrund. So mag das Kapitel in England beginnen, sich bald aber dem Frankenreich und dem Mittelmeer zuwenden, bis es schließlich "wieder einmal Zeit wird", nach England zurückzukehren, um die nächste Überfallswelle zu umschreiben. In den nächsten zwei Teilen wird auf die Entdeckungen im Nordatlantik und die Aktivitäten in Osteuropa eingegangen, um sich schließlich den großen politischen Wandlungen in Nordeuropa gegen Ende der Wikingerzeit zuzuwenden.
Stellenweise ist das Buch erstaunlich textlastig, was die spontanen Erwartungen an ein Kartensammelwerk etwas enttäuscht. Da es sich - höchstwahrscheinlich nicht zufällig - hervorragend als Nachschlagewerk eignet, sind gewisse klärende Abschnitte in Textform jedoch sehr praktisch. Weitere Vorteile: Auf vier Seiten sind die wichtigsten skandinavisch beeinflussten Geschehnisse europaweit in einer chronologischen Übersicht gegenüber gestellt. In einer zusätzlichen Spalte werden wichtige Weltgeschehnisse mit Einfluss auf Europa erwähnt, die nicht direkt auf Skandinavier zurückzuführen sind. Am Ende des Buches findet der Leser eine Übersicht über die jeweiligen Herrscher Skandinaviens, Dublins, Yorks, der Orkneyinseln, der Normandie (bis William der Eroberer) und der Rus in Kiev. Damit lässt sich die Frage, wer in einem bestimmten Jahr in einer bestimmten Region herrschte, schnell beantworten.
Vor kurzem ist östlich von Ribe ein neuer wikingerzeitlicher Goldschatz gefunden worden. Der Schatz besteht aus 155-160 Stücken aus Gold, Silber und Blei.
Im Rahmen der Ausstellung "Odin, Thor und Freyja - Skandinavische Kultplätze des 1. Jahrtausends n. Chr. und das Frankenreich", veranstaltet vom Archäologischen Museum Frankfurt und dem Dänischen Nationalmuseum Kopenhagen, finden mehrere Führungen statt, die einen bestimmten Aspekt beleuchten. Wir besuchten eine davon - "Frauen (und Frauenbilder) im heidnischen Norden und auf dem christlichen Kontinent" von Dr. Petra Hanauska.
Bevor hier von unserem ersten Mal im Ribe Vikingecenter berichtet wird, gibt es ein kleines Zwischenspiel in Form von Bildern aus dem National Museum of Scotland...
Einer meiner lieblings-Wikinger/SCA-blogs hat gestern etwas wirklich praktisches gepostet. Es ist eine Übersicht über die Häufigkeit gewisser Gewebe (Tuchbindig, Köper, Diamantköper etc.) in wikingerzeitlichen Textilien aus Skandinavien. Schlechte Nachrichten für alle Liebhaber des Fischgrat: Hört auf, es so viel zu benutzen.
Euch mögen die Neuigkeiten vielleicht auch schon unter die Augen kommen sein: Alt-Arabische, oder um genau zu sein, Kufische Lettern wurden in Brettchenbändern aus Schweden entdeckt. Falls dies stimmt, könnte es ganz interessante Folgen haben...
Nachdem wir von userer Sommertour zurückgekommen sind, bin ich zufällig über diese Meldung von bekifften Wikingern bei L'anse aux Meadows gestoßen. Kann es denn wahr sein? Lasst es uns überprüfen...
Der erste deutsch-dänische Frieden wurde wohl zwischen Franken und Wikingern geschlossen. Und das gar nicht mal so weit weg von unserem derzeitigen Wohnort.