Mithilfe einer großen Nadel werden Fäden einer bestimmten Länge mit sich selbst zu großschlaufigen Knoten verbunden, wobei meist in Spiralen gearbeitet wird. Die Nadel kann aus Holz, Knochen, Geweih oder sogar Bronze bestehen, letzteres ist allerdings seltener. Ist der Faden zu ende, muss er mit dem nächsten Faden verbunden werden, zum Beispiel durch Ausfransen und Aneinanderfilzen der Enden.
Nadelgebundene Textilien sind oft sehr stabil. Entsteht doch mal ein Loch, dann ribbelt es nicht auf wie bei gestrickten Textilien. Zu nadelgebundenen Fundstücken gehören neben Socken und Handschuhen auch Arbeitsgegenstände wie Milchsiebe, die aus gesponnenem Pferdehaar hergestellt wurden. Da es sich um eine vergleichsweise zeitaufwendige Handarbeit handelt, wurde das Nadelbinden später durch das Stricken und Häkeln verdrängt.
Es gibt einige Funde aus dem Frühmittelalter, viele davon aus nordisch mehr oder weniger stark beeinflussten Gebieten. In Finnland hat sich die Technik tatsächlich so hartnäckig erhalten, dass sie eine bis heute reichende Tradition aufweist. Aus dieser Gegend stammen auch einige der komplexesten Nadelbinde-Techniken.