Fragen zum Verkauf von Wollkämmen Der erste deutsch-dänische Frieden.

Die Youtuberin JilianEve macht Videos zu Textilarbeiten. Ihr neuestes Projekt mag so manchem Reenactor und Living-History-Fan durchaus bekannt vorkommen: Eine historisch inspirierte Klamotte herzustellen, von Anfang an. Sich also ein entsprechendes Schaf-Vlies schnappen, es zu Garn verarbeiten, dieses verweben und schließlich zu einer Klamotte zu schneidern. Ihr Ziel ist ein Hämgerock nach wikingerzeitlichem Vorbild. Dazu besorgte sie sich ein wunderschönes Vlies vom Island-Schaf und begann, die äußeren Haare (tog) von der inneren Wolle (þel) mithilfe von Wollkämmen zu trennen.

Zuvor kontaktierte sie uns jedoch und bat um ein kleines Interview zu Wollkämmen und deren archäologischen Hintergrund. Ása nahm sich gerne die Zeit und hielt mit ihr ein kleines Pläuschchen.

Beim Diskutieren der Unterschiede zwischen Wollkamm- und Flachshechel-Zinken und wie man sie archäologisch auseinanderhält mag im Video eine Sache jedoch nicht ganz deutlich geworden sein. Undzwar geht es um die Form, welche sich bei Wollkämmen als leicht gebogen und im Querschnitt eher gerundet darstellt, während die Zinken von Flachshecheln gerade sind, im Querschnitt eher vierkantig und schärfer. Für jene, die sich mehr dafür interessieren, empfehle ich die Lektüre unseres Wollkamm-Artikels oder aber die Primärquelle "Textile production at 16-22 Coppergate" von Penelope Walton Rogers, (York Archaeological Trust, 1997) S. 1727.

Im Großen und Ganzen war es eine nette Unterhaltung und ganz sicher mal etwas anderes als der übliche "Textil-Talk" auf den Wikingermärkten. Ich empfehle jeder Person, die sich für die Benutzung von Wollkämmen interessiert, mal einen Blick auf Evies Projekt zu werfen.

Das Video findet ihr hier.



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