Es tut sich viel in der freien Zeit, nicht zuletzt deswegen tut sich auf dieser Seite gerade weniger. Wir bereiten uns eifrig auf den nächsten Markt vor, dem Wikingerfest im Maximilianpark in Hamm. Spannend könnte werden, dass Samstags bis 0 Uhr Programm an der Bühne sein wird und den ganzen Tag über immer wieder mal Schaukampfveranstalungen stattfinden, was möglicherweise etwas an der ruhigen Entspanntheit des Frühmittelalterdaseins knabbern könnte. Auf jeden Fall freuen wir uns auf das Wiedersehen von Bekannten und das kennenlernen neuer Gleichgesinnter.
Hier nun ein kleines Update unserer Projekte:
- Heute setzten wir aus dem Honig, welchen die Nachbarn von Ásas Eltern großzügigerweise spendierten, 8L hoffentlich leckeren Met an. Da es sich bei dem Honig um die “Reste” handelte, welche großzügig mit Wachsflocken durchzogen waren, gewannen wir nebenbei durch vorsichtiges Erwärmen und Abschöpfen auch noch ein halbes Kilogramm Bienenwachs, den wir für Kerzen und Salben verwenden werden.
- Seit etwa einer Woche verdaut sich der Schmutz an der Wolle, welche “Nachbarn” von Víls Eltern freundlicherweise spendierten (von Beppie und den Ouessant-Schafen), selbst. Es sind ca. 4 kg Wolle, braune und weiße. Diese weichen nun in einem großen Regenfass ein und durch die in den Kotresten etc. enthaltenen Mikroorganismen ergibt sich ein deutlicher Kläranlageneffekt — mit entsprechendem Geruch. In ein paar Wochen wird die dann “saubere” Wolle noch ein paarmal mit klarem Wasser ausgespült werden und danach weiter verarbeitet. Was wir damit anstellen, erklären bereits einige Artikel auf dieser Webseite.
- A propos anstellen mit Wolle: Wir färbten einige Kammzüge der letztjährigen Beppie-Wolle mit frischen Buchenblättern, die beim Heckenschnitt im Garten anfielen. Das Ergebnis war ein helles, aber sattes Gelbgrün für die Stränge, die nicht mit Eisen nachentwickelt wurde. Die nachentwickelten Kammzüge ergaben ein wunderschönes Olivgrün in zwei Schattierungen (dunkel = mehr “Eisen-Essig”). Leider verfilzte die noch nicht versponnene Wolle relativ stark und musste nochmal nachgekämmt werden, wobei vergleichweise viel Ausschuss anfiel. Nächstes Mal erst spinnen, dann färben!
- Vom Spinnen zum Nähen: Aus den beiden wunderschön bestickten Tuchstücken, welche Víls Mutter liebenswerterweise mit unserem Hordenlogo bestickte, entsteht nun langsam unsere Flagge. Wir nähten sie zu der abgebildeten Form zusammen und Ása bestickt sie mit einem Rand aus Runen. Mehr dazu wird in einem eigenen Artikel verraten, wenn das Schmuckstück fertig ist. Stay tuned!
- Schon die alten Isländer und wohl auch die Wikis wussten es als Liebesbeweis zu schätzen, wenn “sie” “ihm” eine Tunika nähte (auch im Sinne von “A war ihr Gatte, doch das Hemd nähte sie für B”…). Somit weiß Víl es umso mehr zu schätzen, dass Ása in mühseliger Pfriemelarbeit die für die Ewigkeit festgenähnten orangen Borten seiner Tunika nun durch die bedeutend besser passenden, in Haithabu erhandelten Borten ersetzt und zusätzlich den Halsausschnit mit selbiger verschönert hat. Und nicht nur das, zum jährlichen Älterwerden gab’s ein schickes Silberposament von http://silberknoten.de (nach Grabfund Bj 542) dazu. Bling-Alarm!
- Während Víl ermahnt wurde, mit dieser Tunika auf keinen Fall mehr aufs Schlachtfeld zu ziehen, darf dieser nun einen Nasalhelm sein Eigen nennen, den HárukR dankenswerterweise organisierte. An diesem werden möglicherweise noch kleine Veränderungen vorgenommen werden müssen, damit er perfekt sitzt, aber für das Gedengel in Hamm ist die Birne erst einmal geschützt. Weiterhin wird an einem paar Handschuhe aus Rüstlederplatten gearbeitet, damit solche Vorfälle wie letztes Jahr in Adventon nicht wieder vorkommen.
- Zu guter letzt gibt’s mittlerweile eine 2m lange neue Holztruhe, die neben das Bett ins Zelt passt. Die Innenmaße sind so gestaltet, dass Bierdosen sowohl hingelegt als auch hingestellt werden können und nicht, wie auf dem Epochenfest, unter dem Bett gelagert werden müssen.
In diesem Sinne: Skål!