Vil und Ása hat es diesen Oktober mal wieder in die Bretagne verschlagen. Die schöne Überraschung: ein Walnussbaum mit noch grünen Walnüssen! Die Früchte wurden fleißig gesammelt und die grüne Schale abgepellt. Nach einer Weile griffen wir zu dichten Gummi-Handschuhen, da unsere Hände sich so langsam schon bräunlich verfärbten – eine Farbe, die uns noch gut eine Woche begleiten sollte…
Etwa 600 Gramm Schale wurden erst einmal ein paar Tage in Wasser eingeweicht. Das Süppchen verfärbte sich bald braun und ein mitgebrachter vorgebeizter Milchschaf-Strang landete darin. Diese “Kaltfärbung” durfte noch ein, zwei Tage lang stehen, bis die Wolle wieder rauskam. Derselbte Sud sollte anschließend für eine Heißfärbung verwendet werden. Das Problem: So viel weißes Wollgarn hatten wir gar nicht zur Hand, dass sich das wirklich lohnen würde.
100 Gramm “Beppie”-Garn waren von uns in der Zwischenzeit gekämmt und mit der Handspindel versponnen und verzwirnt. Für mehr Färbefutter fuhren wir zum nächsten Wollgeschäft. Dort fanden wir babyweiches Wollgarn (“Nomada 100% Spanish Yarn”), nahmen 3 Knäuel mit. Stöberten anschließend in einer Art Trödelhalle und fanden für die Hälfte des Geldes fünf (teilweise angebrochene) Spulen reiner Wolle aus der Spinnerei, davon drei weiß, und eine gute Handvoll weißer Wollstränge, die vermutlich einen gewissen Anteil Polyacrylfasern aufweisen – aber der Schurwollanteil scheint zu überwiegen.
Ein Teil davon wurde bald gefärbt. Das Ergebnis ist nicht nur schön, sondern auch wunderlich überraschend, denn jeder Garntyp nahm die Farbe anders an. Auf dem Bild sind folgende Färbungen zu sehen (von rechts nach links): Kaltfärbung, handgesponnene Wolle Milchschaf gebeitzt mit Alaun; Heißfärbung 1. Zug, handgesponnen; 1 Zug, Mischgarn (?); 2. Zug, “Wollgeschäftswolle”; 2. Zug Mischgarn (?); 3. Zug “Wollgeschäftswolle”; 3. Zug feines Wollgarn.
Leider sind einige Garne fleckig geworden, was vermutlich an der Kontaktfärbung liegt. Das nächste Mal werden wir bei der Heißfärbung den Färbesud vorher abseihen.